Eyetouch Augenschule

Belastung der Augen durch digitale Medien

Der Trend zur Kurzsichtigkeit hält an. Verfolgt man die zahlreichen Studien weltweit ist einer der Auslöser die Nutzung von Fernsehen, Computerbildschirm und Smartphone im Folgenden der Einfachheit halber Bildschirm genannt. Mehr als 90 Prozent der Jugendlichen sind in einigen asiatischen Städten kurzsichtig. In Deutschland sind es über 35 Prozent der Erwachsenen – Tendenz steigend. Das natürliche Sehen ist intuitiv. Das Auge stellt sich auf verschiedene Distanzen und peripheres Sehen ein. Die Peripherie ist in das Sehen einbezogen. So können interessante Dinge oder eine Gefahr im Randbereich des Sehens wahrgenommen werden. Bewegungen und Raum können erfasst werden. Das natürliche Sehen stellt einen Kontakt zum Bauchgefühl her. Die eigenen Bedürfnisse, wie z.B. Essen, Bewegung und Müdigkeit können wahrgenommen und realisiert werden. Die Wahrnehmung der Umgebung ist für unser reales Leben u.a. im Straßenverkehr sehr wichtig. Beim Schauen auf den Bildschirm ist die Distanz immer gleich. Schnell wird Raum und Zeit vergessen. Das periphere Sehen wird „ausgeschaltet“, da wir ausschließlich auf den viereckigen Bildschirm schauen. Meist werden die Grundbedürfnisse nicht wahrgenommen und falls sie sich doch bemerkbar machen, werden sie oft auf später verschoben. Unser Sehen findet nur mit Licht statt. Im Laufe der Evolution hat sich der Mensch auf das Lichtspektrum des Sonnenlichtes eingespielt. Das Spektrum der Sonne verändert sich über den Tag hinweg. Die Wirkung des Sonnenlichtes auf den menschlichen Körper wird durch kaltweiße Raumbeleuchtung und Bildschirme außer Kraft gesetzt, da das beruhigende Hormon Melatonin nicht in ausreichender Menge gebildet wird. Je mehr das Licht im Raum dem Sonnenspektrum entspricht, umso weniger anstrengend ist das Sehen.

Die Symptome der Belastung beim Schauen auf den Bildschirm können zum Beispiel sein:

  • Überanstrengung der Augen
  • Trockene Augen
  • Kopfschmerzen
  • Verschwommenes Sehen
  • Nacken und Schulterschmerzen

Mit Sehtraining kann der Belastung entgegengewirkt werden. Beispielsweise mit

  • Augenentspannung
  • Blickwechsel Nah-Fern
  • Atemübungen
  • Körperaktiverung
  • mit besonderem Fokus auf Nacken und Schulter
  • Überkreuzbewegungen
  • Übungen des zentralen und
  • Training der Augenmuskeln
Speziell für Kinder hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung einen Ratgeber herausgebracht. Sie empfiehlt für Kinder bis 6 Jahren eine tägliche Bildschirmzeit von maximal 30 Minuten. Die Broschüre „Gut hinsehen und zuhören! – Ratgeber für Eltern“ enthält viele Tipps, um die Mediennutzung zu minimieren und individuelle Alternativen zu finden. Am Ende werden in einer Zusammenfassung Empfehlungen ausgesprochen. Der Ratgeber steht als pdf Dokument zur Verfügung: https://www.bzga.de/infomaterialien/kinder-und-jugendgesundheit/gut-hinsehen-und-zuhoeren-ratgeber-fuer-eltern/ Veröffentlicht in: AugenBlick Zeitschrift für gesundes Sehen, Januar 2020